Nach Tagen, an denen wir entweder von früh bis spät gefahren sind oder in einer Werkstatt rumgesessen sind, erreichen wir endlich die Peninsula Valdés und freuen uns auf viele wilde Tiere – es gibt hier nicht nur Seeelefanten und Pinguine zu bestaunen, sondern auch Orkas.
Erwartungen
Für Alice ist die Peninsula Valdés einer der Fixpunkte in Argentinien. Schon bei ihrem letzten Aufenthalt wollte sie die Halbinsel besuchen, hat schlussendlich aber darauf verzichtet (warum eigentlich?). Vor allem die realistische Aussicht auf Orkas zieht sie dorthin. Die hat sie bisher in freier Wildbahn erst ein einziges Mal aus respektabler Ferne beobachten dürfen (2006 in Neuseeland). Und Wale sind halt immer etwas ganz besonderes.
Der Plan ist, von Puerto Pirámides aus zwei Tagesausflüge zu verschiedenen Aussichtspunkten zu unternehmen, um jeweils zur besten Tageszeit nach Walen und anderen Meeressäugern zu spähen.
Am ersten Tag erspähen wir tatsächlich so einiges an Getier: Robben (mit Babies), riesige Seeelefanten, die faul am Strand liegen, kleine Maus-artige Nagetiere und verschiedenste Vogelarten lassen sich geduldig von uns beobachten. Wale soll es laut dem Ranger morgen geben. Wir sind voller Vorfreude!






Realität
Am Ende des ersten Tages schaffen wir es gerade einmal so wieder zurück nach Puerto Pirámides. Bereits am Weg dorthin stirbt der Motor unseres Fiat Ducato mehrmals während der Fahrt (!) ab und lässt sich nur mit Mühe und Glück wieder starten. An der Tankstelle ist dann endgültig Schluss. Wir verbringen die Nacht dort und schaffen es am darauffolgenden Tag (Samstag) mit der Unterstützung des halben Dorfes und unseres Vermieters, einen Mechaniker zu organisieren, der gemeinsam mit seinem Kollegen redlich versucht, unseren Van zum Fahren zu bringen. Am Ende gibt er auf und bietet uns großzügig an, das Auto bis Montag früh (wenn die Werkstätten im 100 km entfernten Puerto Madryn öffnen) bei ihm zu parken, wo wir auch Dusche und WC benutzen dürfen. Eine willkommene Einladung, die wir sehr gerne annehmen.

Wir verbringen die nächsten beiden Tage somit wartend im Schatten des berühmten Yellow Submarine. Schlafen aus, spazieren den Strand entlang und versuchen, nicht an die entgangenen Wale zu denken, sondern uns an den Pinguinen zu erfreuen, die in der Bucht schwimmen.


Alice gelingt das nicht immer.
Da es hier keinen öffentlichen Verkehr und auch keine Mietautos oder Taxis gibt (seht euch die Lage und Größe von Puerto Pirámides mal auf einer Karte an) und auch keine anderen Touristen hier zu sein scheinen – selbst der Campingplatz ist leer -, sitzen wir hier fest.
Am darauffolgenden Montag hilft Martín uns noch beim Starten, stattet uns mit seiner letzten Dose „arrancar“-Spray aus (ein Starthilfespray) und schickt uns auf den Weg nach Puerto Madryn. Dort verbringen wir weitere Stunden in einer Werkstätte und werden wieder einmal auf den Weg geschickt mit den Worten „It’s safe to drive.“ Das ist es definitiv nicht, denn wir bleiben regelmäßig liegen und bringen den Motor nur mit der Hilfe des Sprays zum Laufen.

Für uns steht fest, dass wir es bis in zwei Tagen nach Bariloche schaffen müssen, da unsere Erlaubnis, den Van zu fahren dann ausläuft und wir somit nicht mehr berechtigt sind, Juanita zu lenken. 1.500 km Landstraße von der Atlantikküste bis zu den Anden liegen vor uns.
Wünscht uns Glück!

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