Lanín Nationalpark.

Die kleine Stadt Junín de los Andes ist unser Ausgangspunkt für die kommenden Tage. Der Vulkan Lanín wird unser Ausflugsziel sein und die Kleinstadt ist die ideale Basis dafür.

Wasserfall El Saltillo

Hinter Junín biegen wir nach Westen ab und fahren geradewegs auf die Anden und den Vulkan zu. Die Straße ist eine Katastrophe: Abwechselnd Sand und Schotter mit Querrillen. Es fühlt sich an als würden wir konstant auf einem Waschbrett fahren und in unserem kleinen Mietauto ist das richtig anstrengend. Jedes Mal, wenn wir von (größeren, geländegängigen) Fahrzeugen überholt werden, müssen wir die Fenster nach oben kurbeln, um nicht komplett „paniert“ zu werden. Sobald sich die Sandwolke legt, kurbeln wir wieder nach unten. Zum Glück ist hier nicht viel Verkehr!

Falls du meinst, wir übertreiben, hier der Beweis.
Lago Hechaluafquen mit dem Vulkan Lanin im Hintergrund.

So anstrengend die Fahrt ist, so wunderschön ist die Kulisse: Wir erreichen den Lago Huechulafquen (was für ein Name!) und fahren fast 40 der ca. 65 km entlang seines Nordufers durch den Wald, der immer wieder beschauliche Ausblicke zulässt. Nach fast 3 h(!) erreichen wir endlich das Ende der Straße und den Campinplatz Mari Mari Che. Für die Wanderung zum südlichen Basecamp des Lanín ist es zu spät, da ist die Nationalparkbehörde streng, aber für einen Besuch des Wasserfalls El Saltillo ist noch ausreichend Zeit.

Also spazieren wir über satte Wiesen mit Calafatebeeren-Büschen (zu Deutsch Buchsblättrige Berberitze). Es heißt, wer Calafatebeeren isst, kehrt eines Tages nach Patagonien zurück – die Chance möchte sich Alice nicht entgehen lassen und kostet die heidelbeerartigen Früchte eifrig.

Calafate Beeren.

Bald erreichen wir einen Wald und folgen dem klar markierten Weg bis zum Wasserfall, den wir schon von Weitem hören können.

Bei den sommerlichen Temperaturen sind wir über die „Spraydusche“ auf der Aussichtsplattform durchaus dankbar.
Der El Saltillo Wasserfall

Zurück zum Auto, noch ein paar Beeren genascht, und zurück auf der Sandpiste nach Junín.

Nordflanke Lanín und Lago Tromen

Ein wenig weiter nördlich als am Vortag biegen wir wieder nach Westen ab und fahren auf die chilenische Grenze zu. Wir können uns kaum sattsehen am perfekten Vulkankegel des Lanín und stoppen immer wieder, um Fotos zu machen. Die Straße ist deutlich besser als auf der Südseite des Berges und so kommen wir zwar immer noch recht langsam, aber deutlich schneller als gestern voran.

Kurz vor der Grenze parken wir und wandern einige Kilometer in Richtung Vulkan. Der ausladende Weg ist gut beschildert mit Hinweisen zum Verhalten am Berg sowie der lokalen Fauna („Um nicht vom Puma gefressen zu werden, vermeidet folgendes“).

Araukarien gehören zu den typischen Gewächsen in diesem Teil Patagoniens.

Die Bäume enden recht abrupt und wir finden uns auf schwarzem Gestein wider. Hier wachsen nur einige wenige Pflanzen, deren gelbe Blüten sich konstrastreich vom schwarzen Hintergrund abheben.

Sukkulenten.

Wir erreichen ein Schild, das uns darauf hinweist, das wir die Basis des Vulkans Lanín erreicht haben und bitte nicht weitergehen sollen.

Da wir keine Gefahr erkennen können und adäquat ausgerüstet sind, wagen wir uns noch ein paar hundert Meter weiter, um mit freiem Blick auf den Berg unser Mittagessen zu genießen.

Wie unsere besten Fotos entstehen: Der Meister bei der Arbeit.

Die Sicht ist frei und wir glauben, die Route von unserem Standpunkt bis knapp unter dem Gipfel erkennen zu können. Ein paar Gruppen an Bergsteigern sind unterwegs und durch ihre farbenfrohe Kleidung einfach zu erkennen.

Weiter gehen wir allerdings wirklich nicht. Alfred würde es schon reizen, einen Vulkan zu erklimmen – vor allem, einen so schönen! Schauen wir mal, was für Gelegenheiten sich in den nächsten Monaten noch bieten. Möglichkeiten gibt es in den Anden ja ausreichend.

Wir kehren zurück zum Parkplatz und fahren noch ein paar Kilometer weiter zum Lago Tromen. Die Umgebung erinnert uns an den Gardasee oder Südtirol und wir spazieren an seinem Ufer entlang.

Junín de los Andes

Bevor wir nach Neuquen aufbrechen, gönnen wir uns einen Tag Nichtstun. Wir spazieren durch den Ort, stocken unsere Vorräte im Supermarkt auf und folgen dem Lärm zum Fluss. Dort ist Halli-Galli! Die ganze Stadt scheint hierher zu kommen, um sich im erfrischenden Wasser abzukühlen. Jugendliche nutzen die Strömung, um auf Luftmatratzen flussabwärts zu treiben, ältere Menschen, tauchen nur kurz ein und braten dann wieder in der Sonne. An der Flusspromenade haben sich ein paar Food Trucks eingefunden, die Hotdogs, Getränke und Eis verkaufen. Wir lieben es, wie sehr das Leben hier draußen stattfindet!

In der Unterkunft treffen wir noch Maren und Matthias aus Deutschland, die von einer Lanín Tour zurück kommen und geduldig Alfreds und meine Fragen beantworten. Sie arbeiten als Lehrer in Santiago de Chile und nutzen die Schulferien, um das benachbarte Argentinien zu erkunden.

Für die beiden geht es am kommenden Tag zurück nach Chile, für uns weiter nach Neuquen.

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