Am fünften Tag unseres Aufenthalts in Nepal wurden wir pünktlich um 7 Uhr vom Hotel abgeholt und los ging‘s – mit einem Jeep zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Unsere Anreise
Die Anreise ist ein Abenteuer für sich. Der Prithivi Highway ist nämlich kein Highway im europäischen Sinne, sondern eine Straße im nepalesischen Sinne: Es fahren Autos, Busse und Motorräder, ab und zu liegt eine Kuh herum, die umfahren werden möchte. Durchgehender Asphalt bzw. Belag würde das Weiterkommen deutlich beschleunigen, entspricht aber nicht der Realität. Daher dauert die vielleicht 100 km lange Anreise auch den ganzen Tag.

Nach unserer Ankunft in Soti Khola (Khola bedeutet Fluss) bezogen wir unser erstes Zimmer, bald gab es Abendessen und dann war auch schon Licht Aus. Unsere erste Nacht auf dem Trek. Wir waren sehr aufgeregt, was uns die nächsten Wochen erwarten würde.
Unser Tagesablauf
Am nächsten Tag kamen wir um 7 Uhr zum Frühstück (gepackt hatten wir schon zuvor), danach wurde losgewandert.

Prinzipiell gestaltet sich der Tagesablauf auf einer derartigen Wanderung folgendermaßen: Aufstehen, wenn die Sonne aufgeht, Frühstück um ca. 7 Uhr, danach Aufbruch. Nach ein paar Stunden Gehen ist Zeit für’s Mittagessen (da überall frisch gekocht wird, dauert die Mittagspause einmal kürzer, einmal länger), weiterwandern. Irgendwann Ankunft am Tagesziel, Bezug des Zimmers, Abendessen, schlafen.

Dazwischen werden Fotos gemacht, die Erlebnisse werden im Reisetagebuch vermerkt und mit Glück gibt es Strom, um Handy oder Kameraakkus aufzuladen.
Ein erfüllendes Leben, mehr braucht es eigentlich nicht.

Begegnungen
Gleich zu Beginn lernen wir eine der wichtigsten Regeln des Trekkings im Himalaya: Wenn es klingelt, bergseitig Zuflucht suchen! Die Glöckchen kündigen nämlich Muli- bzw. in höheren Lagen auch Pferde- oder Yak-Karawanen an und die vollbepackten Transporttiere haben immer Vorrang – zum Schutz der Wanderer, da die Tiere nicht immer wissen wie breit sie inklusive ihrer Waren sind und dich sonst einfach mitnehmen.


Die Wanderung
Die ersten Stunden folgen wir einer im Bau befindlichen Straße, bald jedoch wird der Weg immer schmäler. Den Budhi Gandaki-Fluss entlang steigt der Pfad gemächlich an, durch Bambuswälder und Dörfer, die nur aus wenigen Häusern bestehen.
Nach wenigen Tagen sehen wir Weihnachtssternbäume, Holunderstauden und auf unserem Abstecher ins wenig besuchte Tsum Valley auch dichte Rhododendrenwälder. Immer wieder geht es steil hinauf, der Fluss wird mittels praktischer Hängebrücken gequert und langsam zeigen sich die ersten schneebedeckten Gipfel.

Zurück auf dem Manaslu Circuit durch Stein und Staub bergan, das Tal zum Fluss hin steiler und tiefer abfallend, während wir täglich an Höhe gewinnen, die Adler immer näher über unseren Köpfen fliegen.

Plötzlich finden wir uns für ein paar Stunden in einem Urwald. Lemuren (Affen mit einem weißen Fellkranz ums Gesicht) verstecken sich in den Bäumen, an einer Stelle im Fluss, die uns an den Grünen See in der Steiermark erinnert, begegnen uns Tahre, die Steinböcke des Himalayas, und seltene Dachs-artige Tiere (Yellow-Necked Martins).
Täglich sind wir auf‘s Neue von den Ausblicken überrascht, die sich uns darbieten – dichte Bambuswälder, tiefe Schluchten, Eiszuckerl-blaue Gletscher, bunte Klöster, eine Wand aus Mani-Steinen oder ein Feld, das mit einem Pflug bearbeitet wird, den zwei Büffel ziehen.




Wir werden nicht müde zu staunen und jeder noch so beschwerliche Anstieg wird mit beeindruckenden Aussichten belohnt.
…und eines Morgens sehen wir ihn vor uns: Den 8.163 m hohen Manaslu!

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